Gulfhöfe waren früher Arbeits- und Wohnstätte für viele Menschen. Größere Landwirtschafts"fabriken" haben diese Lebensform verdrängt. An unserem Gulfhof wurde nichts durch Modernisierung zerstört, so dass Ihr die Lebenswelt von damals noch erahnen könnt.
Mit den folgenden Bildern wollen wir Euch einen Eindruck geben, wie es wohl früher war. Sie sind von N. Hippen aus dem Buch Kulturkarte Ostfriesland. Kultur entdecken, Landschaft erfahren..
Der Kern des Gulfhofes ist die Halle in der Hauptscheune. Für die tragenden Balken brauchte man hohe Bäume, die es so in Ostfriesland nicht gab. Das Ständewerk kommt aus dem skandinavischen Wäldern und wurde über das Meer geflösst.
Wenn man einen Blick in die Vergangenheit werfen würde, würde man im Gulf, in der großen Hauptscheune Leute arbeiten sehen. Was in wärmeren Regionen noch auf dem Feld gemacht wurde, wurde in Ostfriesland regensicher unter dem großen Dach bearbeitet: Getreide gedroschen, Heu gelagert etc..
Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert waren Gulfhöfe große landwirtschaftliche Betriebe. Durch die Industrialiserung der Landwirschaft im 20. Jahrhundert rechneten sich diese Mischbetriebe häufig nicht mehr. Da viele Höfe sich nicht spezialisieren konnten, fingen einige an ihren Betrieb einzustellen.
Im Haus vor der Gulfscheune lebten die Menschen. In der Küche aßen alle, ob Bauer/Bäuerin oder Mägde und Knechte. Die Gulf - Familie war eine große Gemeinschaft. Im "Bettschrank" schlief man und hatte etwas Platz für sich. Ansonsten arbeitete und wohnte man immer mit allen zusammen.
Gulfhöfe, auch Gulfhaus oder Ostfriesenhof, sind große Bauernhöfe aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hier mehr Info!